Vereinsgeschichte

Gegründet wurde der Verein als Tambourcorps im Jahre 1925. Dies geht aus einer schriftlichen Quelle vom 11. Februar 1956 hervor.

Gründungsmitglieder waren:

Johannes Wieseler, Josef Hüwel, Wilhelm Leniger, Heinrich Stolte, Heinrich Segin, Johannes Hilleke, August Kloppenburg, Franz Henneke, Fritz Gausmann, Franz Rüther.

Später kamen dazu:

Johannes Hilleke (Waldsiedlung), Josef Gausmann, Theodor Gausmann, Johannes Dreißmeier, Johannes Segin, Anton Gieshoidt, Bartel Gieshoidt, Josef Hüwel, Wilhelm Gausmann.

Der Verein hatte sich damals der Aufgabe verpflichtet, uneigennützig die Veranstaltungen in der Gemeinde Wewelsburg mit musikalischen Beiträgen zu bereichern.

Die ersten Instrumente, wie Trommeln und Flöten, wurden von den Vereinsmitgliedern jeweils selbst gekauft. Der Kaufpreis für eine Flöte lag damals bei ca. 5 bis 10 und für eine Trommel bei ca. 25 bis 30 RM. Die erste Pauke soll, lt. Zeitzeugen, von der damaligen Vereinwirtin Elisabeth Hesse, Oma des heutigen Vereinswirts Jürgen Neumann, finanziert worden sein.

Die ersten Proben unseres Vereins fanden im Hause Wieseler statt. Nun lag dieses Gebäude mitten im Dorf. – Gekonnte, ausgefeilte Musik ist angenehm zu hören, – Übungsmusik oft weniger. An das Sprichwort von Wilhelm Bus – „Musik wird als störend oft empfunden, weil sie stets ist mit Geräusch verbunden“ – hielten sich einige Anwohner. So blieb den jungen Flötisten nichts anderes übrig, als die Proben außerhalb des Dorfes fortzusetzen, bis die Gaststätte Hesse als Vereinslokal gewonnen werden konnte.

Die ersten Uniformen wurden mit großer Wahrscheinlichkeit zum Schützenfest im Jahre 1929 angeschafft. Davor wurde einfach der gute Anzug durch Aufsetzen der „Schwalbennester“ zur Uniform umfunktioniert.

Zu den ersten auswärtigen Auftritten, z. B das 50jährige Jubelfest der Schützenbruderschaft Oberntudorf 1926, wurde entweder zu Fuß gegangen oder mit dem Pferdewagen gefahren. Später fuhren die Musiker mit dem Lastwagen der Familie Wieseler zu den Auftritten.

Bis zum Jahre 1939 wurde an vielen Veranstaltungen im Ort und auch in der näheren Umgebung teilgenommen.

Dann kam der schreckliche Krieg. Zu dieser Zeit endete das gesamte Vereinsleben, da die Mitglieder in viele Länder verstreut wurden.

Im Jahre 1947, es waren längst noch nicht alle damalgien aktiven Mitglieder aus dem Krieg zurückgekehrt, trafen sich einige Gründungsmitglieder mit neu hinzukommenden Kameraden. Sie waren sich schnell einig, dass dem Verein wieder neues Leben eingehaucht werden sollte.

Bereits 1948 spielte das Tambourcorps bei einem Musikerfest in Thüle auf.

Von dieser Zeit an wurde auch als Bestandteil des Vereinsnamens und als Emblem auf der Uniformjacke das „Edelweiß“ geführt. Der Grund hierfür war, dass Edelweißlieder zu diesem Zeitpunkt musikalisch in Mode waren. Getragen wurde dass Abzeichen erstmals am 1. Mai 1951.

Ab 1950 hatte der Verein auch  einen geschäftsführenden Vorstand. Ihm gehörten als Vorsitzender Johannes Wieseler, Kassierer Josef Hüwel und ab 1951 als Schriftführer Johannes Bolley an.

Ein weiteres wichtiges Jahr in der Vereinsgeschichte war das Jahr 1955. In diesem Jahr wurde die Blaskapelle gegründet.

Ein Mann, der hier für den Verein in besonderem Maße engagierte, war Josef Engel.

Er war als Trompeter aktives Mitglied in der Blasmusik seines Heimatortes und kam nach dem Krieg durch Heirat nach Wewelsburg.

Seine musikalischen Kenntnisse und Fertigkeiten wurden schnell erkannt, so dass er gebeten wurde, den Aufbau einer Signalhornbläser-Gruppe zu bewerkstelligen. Am 1. Mai 1954 war der erste Auftritt dieser Hornisten.

Am 15. Januar 1955 wurde während der Generalversammlung des Tambourcorps entschieden, eine „kleine Blasmusik“ zu gründen. Um die nötigen finanziellen Mittel zur Anschaffung einiger Instrumente aufzubringen, wurde in der Bevölkerung gesammelt.

Die ersten aktiven Blasmusiker waren:

Herrmann Prawatke (Tenorhorn)
Hans Wieseler (Bass)
Franz Schlüter (Flügelhorn)
Meinolf Josephs (Trompete) und
Josef Josephs (Klarinette)

Die Ausbildung und Leitung übernahm natürlich Josef Engel.

Das erste öffentliche Auftreten der Blaskapelle war die Fronleichnamsprozession 1956. Von hier an wurde jede kirchliche Prozession in Wewelsburg musikalisch begleitet.

Beim Sportfest am 10. Juni 1957 spielten Tambourcorps und Blasmusik erstmalig als zwei getrennte Abteilungen auf einem Marsch, so wie man es heute kennt.

In den folgenden Jahren konnte zur Belebung und Gestaltung von Feierlichkeiten in der Gemeinde ein wertvoller Beitrag geleistet werden.

Anfang der 70er Jahre kriselte es in der Blaskapelle. Da der Weiterbestand der Abteilung ernsthaft gefährdet war, wurde im Herbst 1972 die Entscheidung getroffen, Jugendliche anzusprechen, um diese für den Verein zu interessieren. Damals meldeten sich 21 Jugendliche.

Hier ein Foto aus diesem Jahr mit einigen Jungs dieser Truppe

hintere Reihe:
Heinz Kemper (Ausbilder), Dietmar Kemper, Franz-Josef Schäfers, Franz Josef Klose, Ullrich Spenner.

vordere Reihe:
Norbert Schmidt, Karl-Heinz Salzmann, Ulrich Hilleke, Norbert Gausmann, Michael Schäfers,
Andreas Lottmann, Josef Engel (Gründer), Bruno Klegraf,
die beiden „Kleinen“ sind: Christoph Keck (mit Koffer), Michael Fuest.

Josef Engel und einige andere aktive Vereinsmitglieder übernahmen die Aus- und Weiterbildung der jungen Musiker. Im Laufe des Jahres 1975 hatte die so genannte „Jugendkapelle“ schon einige Auftritte. In diesem Jahr wurde auch die Jugendkapelle in die bestehende Blaskapelle eingebaut. So waren auch die schwierigen Zeiten überwunden und es ging wieder aufwärts.

In diesem Jahr wurde auch die erste Frau im Verein aufgenommen. Elke Karlé (geb. Schlüter/† 2010) trat zum 01.05.1973 in den Verein ein und spielte bis Ende des Jahres 2009 aktiv im Tambourcorps bzw. seit Gründung in der Alten Garde die Lyra. Bis zum heutigen Tage ist die Anzahl der Frauen im Verein stetig gestiegen und macht mittlerweile ca. die Hälfte der aktiven Vereinsmitglieder aus.

Die Uniformen, so wie sie heute getragen werden, wurden im Jahre 1975/76 angeschafft.

1996 entstand die Idee, einen Maibaum für das ganze Jahr aufzustellen. Eine Stelle hierfür war schnell gefunden. Er sollte auf dem Dorfplatz an „Lummers Ecke“ stehen. Am 1 .Mai 1997 wurde der Baum zum ersten Mal  aufgestellt. Der Stamm des ersten Exemplars bestand noch aus echtem Fichtenholz, der bearbeitet, geschliffen und bemalt wurde. Dieser hielt jedoch nur vier Jahre und brach aufgrund von Fäulnis durch. Bald war ein neuer Baum gefunden, nun aus Kunstfaser. Ein Maibaum, so wie er heute noch jährlich aufs Neue am 1. Mai, dem Vereinsfest, aufgestellt wird.


Die Vorsitzenden unseres Vereins waren und sind:

Bis 1972: Johannes Wieseler
1972 bis 1980: Franz Schlüter
1980 bis 1996: Richard Hilleke
1996 bis 2004: Dietmar Kemper
2004 bis 2010: Burkhard Schwuchow
2010 bis 2016: Markus Roovers (geb. Jobi)
2016 bis 20xx: Florian Röhr

Tambourmajore des Tambourcorps waren und sind:

1925 – 1938 ( Krieg ): Silberberg
Krieg – 1947: Karthaus
1947 – 1972: Johannes Wieseler
1972 – 1991: Franz Schlüter
1991 – 1996: Richard Hilleke
1996 – 2020: Klaus Bielefeld
2020  2024: Klaus Schielke
2024 - xxxx: Moritz Plöger/ Till Plöger

Kapellmeister der Blasmusik waren und sind:

1955 – 1981 Josef Engel
1981 – 1993 Theo Engel
1993 – 2004 Hans-Gerd Jobi
2004 – 2016 Franz-Josef Berkemeier
2016 - 20xx Markus Roovers

Der Vereinsvorstand setzt sich zusammen aus (aktueller Vorstand):

  • 1. Vorsitzende/ 1. Vorsitzender
  • 2. Vorsitzende/ 2. Vorsitzender
  • 1. Geschäftsführerin/ 1. Geschäftsführer
  • 2. Geschäftsführerin/ 2. Geschäftsführer
  • 1. Kassiererin/ 1 Kassierer
  • 2. Kassiererin/ 2 Kassierer
  • Tambourmajor
  • Kapellmeister
  • Sprecher Tambourcorps
  • Sprecher Musikverein
  • Jugendsprecher

 

Alle zwei Jahre führt der Verein seit 1993 ein Konzert auf.  Zuerst als Osterkonzert angefangen, wird heute eher ein Frühlingskonzert durchgeführt.

Der Verein hat stetig über 300 Mitglieder. Davon sind etwa 200 passiv, sowie etwa 50 beim Tambourcorps und 50 beim Musikverein.

Unsere dritte Abteilung, die „Alte Garde“, eine Zusammenkunft von verdienten, älteren Musikern, die sich zum Ziel gesetzt haben, die über lange Jahre entstandene Kameradschaft weiter zu pflegen und auch weiterhin aktiv Musik zu machen, hat etwa 10 Mitglieder.

Seit 1972 vergibt der Verein an besonders verdiente Mitglieder die Ehrenmitgliedschaft.

Diese Ehrenmitglieder sind/waren:

Johannes Wieseler (1972 Ehrenvorsitzender) [† verstorben]
Franz Schlüter (1991 Ehrentambourmajor) [† verstorben]
Josef Engel (1992 Ehrenkapellmeister) [† verstorben]
Willi Leniger (1997 Ehrenkassierer)
Richard Hilleke (1997 Ehrenvorsitzender) [† verstorben]
Heinz Kemper (2004 Ehrenschriftführer) [† verstorben]
Robert Wieseler (2004 Ehrenmitglied) [† verstorben]
Bernhard Dierkes sen. (2010 Ehrenmitglied) [† verstorben]
Georg Berkemeier (2013 Ehrengeschäftsführer)
Ulrich Hilleke (2013 Ehrenspielleiter)
Hans-Gerd Jobi (2013 Ehrenkapellmeister)
Dietmar Kemper (2013 Ehrenvorsitzender)
Franz-Josef Rebbe (2013 Ehrenkassierer)
Heinz Pfankuche (2015 Ehrenmitglied)
Klaus Bielefeld (2022 Ehrentambourmajor)
Franz-Josef Berkemeier (2024 Ehrenkapellmeister)

Die Übungsabende sind wie folgt aufgeteilt:

Der Musikverein probt jeden Mittwoch und das Tambourcorps jeden Donnerstag im Vereinslokal „Zum Burgfrieden“ Neumann.

Als Beitrag erhebt der Verein 18,00 EUR für aktive Mitglieder und 18,00 EUR für passive Mitglieder.

Der Verein veranstaltet in jedem Jahr am 30. April den „Tanz in den Mai“, am 1. Mai morgens um 5.00 Uhr das „Wecken“ und am Nachmittag die „Maifeier mit Umzug und Aufstellen des Maibaums“ durch unseren Ort. Dies ist das Vereinsfest, an dem auch die Jubilare ihre Ehrungen erhalten.

Am 1. Oktoberwochenende wird gleichzeitig mit der Schützenrechnung des Heimatschutzverein der Maibaum wieder abgenommen. An gleicher Stelle steht im Winter dann der Weihnachtsbaum.

Zu den Vereinsjubiläen, alle 5 Jahre, gibt es ein Musikerfest, zu dem benachbarte und befreundete Vereine eingeladen werden.

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